Montag, 3. Juli 2023

[Rezension] Cornelia Franke "You are my sun"



Dieses Buch hat mich angesprochen aufgrund des sehr erfrischenden Covers und auch der Klappentext klang vielversprechend.
Wenn dann noch steht, für Fans von K-Drama, K-Pop und Korea werde ich zusätzlich neugierig.

Wir lernen Jae-Sun kennen, der gerade einen Otaku-Store eröffnet und sich damit einen Lebenstraum erfüllt.
Schnell wird klar, dass hinter seiner lockeren, fröhlichen Fassade so manch schmerzhafte Erinnerung sitzt.
Als Gegenpart haben wir Henry, der seit Eröffnung des Ladens jeden Freitag erscheint, um ein Gacha (kleine Kugel mit unbekanntem Inhalt) zu ziehen.
Er ist sehr undurchsichtig, extrem wortkarg und zurückhaltend. Man bekommt nur bruchstückhaft mit, dass auch bei ihm vieles im argen liegt.

Doch Jae-Sun schafft es durch seine einnehmende Art immer wieder, zu Henry durchzudringen und ihn Stück für Stück aus seinem Schneckenhaus zu holen.

Die Autorin hat es sehr überzeugend geschafft, zwei Charaktere zu zeichnen, die unterschiedlicher nicht sein können und gerade deshalb so gut harmonieren.
Ein fröhlicher, unkompliziertes Jae-Un holt den grummeligen, introvertierten Henry ein bisschen ins Licht, während der ruhige, abwägende Henry ihn gelegentlich im Schatten zur Ruhe bringt.
Eine Kombination, die funktionieren könnte, wenn es da nicht jede Menge Ballast aus der Vergangenheit geben würde.

Der Schreibstil ist ruhig und lässt sich gut lesen.
Im Grunde ist es eine Geschichte, die gut funktioniert. Auch durch all die Nebencharaktere, die im Verlauf immer wieder Denkanstöße geben.

Leider hat mich persönlich die Story nicht so richtig gepackt.
Und dabei kann ich gar nicht so genau erklären warum.
Ich kann an keinem einzelnen Punkt ausmachen, wieso mich die Handlung nicht richtig eingefangen hat bzw mich die Protagonisten nicht wirklich gecatcht haben.
Manchmal ist das so.

Vielleicht habe ich ein bisschen den Vibe von Korea und K-Pop vermisst. Denn obwohl er angepriesen wird, fand er nicht wirklich statt.
Dafür gab es den K-Drama Vibe.
Und vielleicht war auch dass das Problem für mich.
Die Vergangenheit der beiden Protagonisten wird aufgearbeitet.
Gleichzeitig kommt noch das ein oder andere Problem der Nebencharaktere dazu.
Alles sehr legitime und auch wichtige Thenen, aber vielleicht zuviel für eine einzelne Geschichte.

Irgendwann war für mich die Lust an der Handlung weg und ich habe mich ein bisschen durchgemogelt.

Was hier für mich nicht funktioniert hat, kann aber durchaus für alle anderen gut lesbar sein.
Wenn ihr also liebenswerte Protagonisten, die es nicht leicht haben, und Nebencharaktere, die manches durcheinanderwirbeln, mögt, dann traut euch und greift zu der Geschichte.

Fazit:

Mich hat die Geschichte leider nicht fesseln können.
Die Protagonisten waren interessant dargestellt, aber die Probleme in ihrer Vergangenheit waren in ihrer Gesamtheit ein bisschen zuviel für die Handlung.
Den versprochenen Korea-Vibe, zwecks Kultur usw., konnte ich nicht ausmachen.

Bewertung

3,5 Sterne


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