Freitag, 30. Juni 2023

[Rezension] "Cade & Reece" von Tomke Jantzen




"Cade & Reece" von @tomkejantzen ist der zweite Teil aus der #footprintsinthesand Reihe, bei der sich 5 Autorinnen und 1 Autor zusammengetan haben, um eine sommerliche Reihe zu veröffentlichen.

Auch wie im vorherigen Band steigen wir mitten im Pride Festival in die Geschichte ein.
Cade ist mehr als Zaungast auf dem Festival unterwegs.
Versteckt sich vor der Menge und beobachtet aus dem verborgenenen.
Dabei hat er einige Begegnungen, die sicher erst in den folgenden Bänden der Reihe zuzuordnen sind.

Cade versteckt sich, weil er ein gefeierter Boyband-Star ist.
Mehr noch, er ist ein gefallener Boyband-Star.
Der durch Alkoholexzesse und einem Skandal um seine Sexualität in die Schlagzeilen geriet.
Der am Ende seiner Kraft ist und Zuflucht in seiner alten Heimatstadt sucht.

Unterstützung bekommt er dabei von seiner Schwester, bei der er aber nicht für länger bleiben will.
Deswegen macht er sich auf die Suche, nach einer längerfristigen Unterkunft und trifft dabei unverhofft auf Reece.

Reece, welcher ihm in der gemeinsamen Schulzeit zur Hölle gemacht hatte.
Reece, der ein verwöhntes Vatersöhnchen war.
Reece, der gleichzeitig so anziehend ist.

Klingt kompliziert und gleichzeitig heiß?
Ist es auch.
Wer Tomke's Bücher kennt, dass sie sehr oft eine Mischung aus tiefgründigen Themen und sexy Szenen beinhalten.

Das tiefergehende Thema ist in dieser Geschichte Alkoholsucht.
Ich habe weder persönliche Erfahrungen damit, noch hat in meinem näheren Umfeld jemand unmittelbar damit zu tun.
Aber gerade als Laie habe ich mich deswegen bei diesen Szenen sehr gut zurecht gefunden.
Tomke erzählt glaubhaft und unbeschönt, wie schwer es sein kann, gegen diese Sucht anzukämpfen.
Wie unbekümmert die Gesellschaft oftmals damit umgeht.
Und das schon eine klitzekleine Sache triggern kann.

Während wir auf der einen Seite Cade haben, der mit seiner Alkoholsucht und dem Verlust seiner Karriere als Superstar kämpft, gibt es noch Reece.

Derjenige, der sich nach dem Wiedersehen mit Cade eingesteht, dass er gemein zu Cade war.
Aber gleichzeitig mit seiner Anziehung, die er Cade gegenüber spürt, hadert.
Selbst noch unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit eingehüllt, versucht er Cade nicht zu nahe zu treten.
Denn dieser ist ja nicht schwul.

Natürlich will es der Zufall, dass Reece ein freies Zimmer zu vermieten hat.
Cade ist zwar nicht begeistert, aber es scheint wohl die beste Möglichkeit, um relativ unerkannt im Ort zu wohnen.

Sehr schnell wird klar, dass beide zwar Fehler in ihrer Vergangenheit gemacht haben, aber im Grunde zwei liebenswürdige junge Männer sind.

Tomke kann das sehr gut vermitteln. 
Sei es bei ihrem ersten offiziellen Wiedersehen nach Jahren, beim Einzug von Cade oder generell in ihrem vorsichtigen Umgang miteinander.
Gleichzeitig spielen dabei die beiden Hunde Two Face und Cay von Reece eine tragende Rolle.
Wer kann niedlich schauenden Hundeaugen schon widerstehen.

Neben dem Thema Alkoholsucht, welches Cade beschäftigt, geht es auch um Leistungsdruck und Erwartungshaltungen der Eltern.
Beide haben hier eindeutig auf unterschiedliche Weise ihr Päckchen zu tragen und schaffen es mit der Zeit, dies gemeinsam aufzuarbeiten.

Trotz dieser schweren Themen bleibt im Umgang von Cade und Reece immer eine gewisse Leichtigkeit.
Sie beschäftigen sich miteinander, arbeiten ihre Vergangenheit auf und öffnen sich gefühlsmäßig. 

Tomke schafft hier eine gute Bilanz zwischen Ernst und Vergnügen.
Denn es gibt einige sehr sexy Szenen, die gern mal für Erheiterung sorgen.
Diese Mischung war es, die mich gut unterhalten hat.

Die Reihe und die dazugehörigen Bücher wurden zwar immer wieder als leichte Sommerbücher angepriesen, doch im Klappentext kündigt die Autorin ausdrücklich an, dass die Geschichte nicht ganz so leicht zu lesende Themen enthält.
Dies sollte man beachten, wenn man nur auf Spass und leichte Lektüre aus ist.

Fazit: 

Das zweite Buch der Reihe hat es ebenfalls wieder geschafft, dass ich es gern gelesen habe.
Auch wenn etwas schwerere Themen wie Alkoholsucht und psychischer Druck vorkommen, macht die Autorin eine gute Geschichte daraus.
Mit liebenswerter Protagonisten, zwei entzückenden Fellnasen und einer Liebesgeschichte, die leise, sanft und dabei glaubhaft erzählt wird.

Das Buch hat es zwar nicht ganz geschafft, ein Highlight zu werden.
Ich mochte die Protagonisten, aber so ganz doll mein Herz erreicht, haben sie leider nicht.
Was ich persönlich allerdings nicht tragisch finde.
Denn was Cade und Reece nicht ganz geschafft haben, hat die Geschichte rundherum geschafft.
Ich mochte die Story und habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung:

4 Sterne



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