Sonntag, 10. Oktober 2021

[Autorenvorstellung] Martin M. Uhland



Autorenname: Martin M. Uhland

Ich heiße Martin M. Uhland, bin 49 Jahre alt und Arzt von Beruf. Mit meiner Frau und meinen drei Kindern lebe ich auf einem Dorf, in der Nähe eines kleines Waldes, fernab von Stadtlärm, Smog und demonstrierenden Menschenmassen.

den Autor findest du hier:

veröffentlichte Bücher


Von meiner Fantasy-Spielbuchreihe Zwergberg habe ich bislang die ersten zwei Bände veröffentlicht. Es handelt sich dabei um interaktive Bücher, bei denen der Leser durch seine eigenen Entscheidungen, den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann. Die Bücher sind mit zahlreichen Illustrationen bestückt, die alle in meiner Kritzelwerkstatt entstanden sind und der Story meinen persönlichen Blick geben, in die Richtung des Skurrilen und in Richtung paramedizinische Wissenschaft.

bisher erschienen sind:

Band 1:, Zwergberg – Memento Mori

Band 2:, Zwergberg – Oneironaut

Fragen an den Autor

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Die unzähligen Bilder und Charakterköpfe, die ich im Laufe der Jahre zu Papier gebracht habe, brauchten eine Geschichte. Etwas, das alle miteinander verband, und dem Betrachter eine Hilfestellung bei der Interpretation lieferte. Schon oft musste ich mich für die Darstellungen erklären und begründen, warum ich denn nicht mal etwas „Normales“ zeichnen würde, doch genau das, wollte ich ja gerade nicht.

Da mich die Spielbücher aus den 80er Jahre schon immer in ihren Bann gezogen haben, beschloss ich, ebenfalls Spielbücher zu schreiben. Ganz klar, will ich damit die Jugend von heute begeistern, da ich denke, dass wir gerade über die Möglichkeit des „Selbst-Entscheidens“ die jungen Leser prima für das Lesen motivieren können.

Woher holst du dir deine Ideen?

Vieles kommt berufsbedingt aus der Medizin. Insbesondere faszinieren mich wissenschaftlich-medizinisch Phänomene und auch Krankheiten, die zunächst als Nachteil empfunden werden, die aber bei der näheren Betrachtung in der Evolutionsgeschichte einen Selektionsvorteil darstellen könnten. Und somit taucht natürlich immer wieder der Sachverhalt der Vergänglichkeit auf und der Menschheitstraum vom ewigen Leben. In diesem Zusammenhang treiben mich einige Fragen umher: Dürfen wir Menschen unsere Forschung derart vorwärts treiben, dass wir unsere Gene dahingehend ausrichten, dass wir unsterblich werden? Dürfen wir in der Wissenschaft Gott spielen? In anderen Ländern läuft das zügelloser ab als bei uns. Wird uns aber diese ethisch-moralische Zurückhaltung von Vorteil oder vielleicht sogar irgendwann von Nachteil sein? In China gab es bereits in der Embryonalforschung genetische Eingriffe bei Zwillingen, die mit Hilfe der Genschere immun gegen HIV sein sollen. Was denken wir eigentlich über solche Experimente?

Ich würde bereits gefragt, warum meine Cover so unheimliche Darstellungen zeigen. Aber genau diese Darstellungen decken sich mit den Buchtiteln: „Memento Mori“, heißt „bedenke, dass du sterblich bist“ und soll uns ermahnen, dass wir dem Leben gegenüber demütiger sind und wir vielleicht gerade nicht zu viel Forschung zu diesem Thema betreiben sollten. Zumindest sollte uns dieses Thema zum Nachdenken anregen.

Hast du ein eigenes Lieblingsbuch oder einen eigenen Lieblingsprotagonisten?

Ich mag die Klippenland-Chroniken von Paul Stewart und die dazugehörigen Illustrationen von Chris Ridell. Genau dort fühle ich zu Hause.

In welche fremde Buchwelt würdest du gern selbst einmal eintauchen, entweder als Protagonist oder als Schreibende/-r?

Gerne wäre ich Twig in eben den genannten Chroniken. Auf der Suche nach Wahrheiten läuft bei ihm so einiges schief. Das gefällt mir, da es mir auch oft so geht.

Wie sieht dein perfekter Schreibtag oder -Ort aus?

Der perfekte Schreibtag beginnt morgens um 5:30 Uhr, wenn die Familie noch schläft und der warme Kaffee auf meinem Schreibtisch zur Arbeit lockt. Die Stille in dieser Zeit ist am schönsten und inspiriert mich enorm. Meist habe ich dann bis 10.00 Uhr eine Menge geschafft und gönne mir eine sportliche Pause: Ich schnalle mir meine Laufschuhe an und laufe mit meiner Frau unsere Hausstrecke ab. Bei diesen Läufen sammle ich durch unsere Gespräche neue Ideen und Konzepte für zukünftige Projekte. Im Anschluss verbringe ich den Rest des Tages zusammen mit den Kindern und meiner Frau in der freien Natur. Abends, wenn dann alle im Bett sind, schreibe oder zeichne ich noch bis 22:00 Uhr. Ich achte aber daruf, dass ich diesen perfekten Tag nicht allzu spät beende, damit ich morgens wieder rechtszeitig starten kann..

Planst du deine Bücher oder schreibst du einfach drauflos?

Die Bücher müssen geplottet werden. Ich hatte das bei meinem ersten Buch zu Anfang nicht gemacht und habe somit fast 10 Jahre Lebenszeit verschenkt. Immer wieder habe ich das Manuskript zu Band 1 umgeworfen, verändert und neu geschrieben. Das war der schlimmste Fehler als Autor, den ich überhaupt machen konnte. Beim zweiten Teil ging alles viel schneller und strukturierter: Ich hatte einen Plot, die Charaktere waren anhand eines Steckbriefes skizziert und fixiert und am Ende kamen noch die fehelenden Illustrationen zur Story hinzu.

Gibt es etwas, was die Leser dieses Blogs noch unbedingt von dir wissen sollten?

Die Inhalte meiner Bücher basieren auf medizinisch-wissenschaftlichen Wahrheiten. Ich vermische diese ein wenig mit meiner eigenen Fantasie, wodurch manches unglaublich erscheint. Bei der genauen Betrachtung bleibt aber der Tiefgang und die Wahrheit erhalten. So zum Beispiel ist das Savant-Syndrom, die Inselbegabung von Tim, dem Bruder des Protagonisten, zu erwähnen. Ein Phänomen, welches überwiegend bei Autisten gefunden wird und denjenigen als Superhirn erscheinen lässt. Ich habe auf meiner Webseite einen Blog, wo ich in meinen Brain-Blashes genau diese wissenschaftlichen Themen und Sachverhalte aus den Büchern aufgreife und diese einfach und unkompliziert erkläre. Vieles wird beim Lesen bestimmt nicht so wahrgenommen und als Fantasterei abgetan. Zum Beispiel auch, dass man das Zwergengold für eine biolistische Transformationen benutzen will, um den Imperator mit einer Gen-Kanone, dem Goldstrahl-Absorber, zu heilen. Dass man mit dieser Methode bereits in der Agrarwissenschaft arbeitet, um durch die Veränderung der DNA widerstandsfähigere Pflanzen zu züchten, wissen bestimmt nur die Wenigsten.

Zusammen mit meiner Frau, die mich als Redaktionskollegin schon immer unterstützt hat, biete ich Autorenlesungen in Hörspielform an. Unterstützt mit viel technischen Effekten präsentieren wir den Zuschauern eine theaterähnliche Vorstellung, bei dem wir interaktiv das Publikum entscheiden lassen, wie die Geschichte weiterlaufen soll, also genau so wie in unseren Spielbüchern.

Auf unserer Webseite www.zwergberg.de gibt es Hörproben und man kann uns dort für Auftritte buchen.

 

Vielen Dank an Martin für die Bereitstellung der Daten und Fotos.

1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Also das klingt definitiv mal interessant!
    Allein schon der Wohnort, aber auch das Prinzip des "Spielbuches". Sowas find ich total cool und finde aber sehr selten etwas in der Richtung.

    Ich war auch grade mal auf der Webseite und die Zeichnungen dort sehen sehr cool aus!

    Ahhh, Twig und die Klippenland Chroniken ... ich hab davon nur den ersten Band gelesen, irgendwie hat es mich damals nicht so begeistern können. Wäre vielleicht einen zweiten Versuch wert :)

    Auf "Zwergberg" bin ich jetzt jedenfalls sehr neugierig geworden!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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